Das Bilderverbot in den Zehn Geboten im Judentum und Christentum
Fragen zum Textverständnis
VOR der Übung: 1. Darf man sich ein Bild von Gott machen? Nimm schrifltich dazu Stellung. Begründe deine Meinung: Starthilfe: Ich bin der Meinung dass... Denn ... Zum Beispiel... 2. Lies jetzt den Text auf der linken Seite.
WÄHREND der Übung:
Beantworte die Fragen. Wenn du in ganzen Sätzen schreibst, beginne am Satzanfang groß und beende den Satz mit einem Punkt. Halte dich bei der Wiedergabe möglichst an den Wortlaut des Textes.
NACH der Übung:
1. Nenne Gründe für ein Bilderverbot im Alten Testament. 2. Kennst du Beispiele für Bildworte Gottes? 3. Erkläre, warum man von Gott in Bildworten sprechen durfte 4. Beschreibe die Haltung des Christentums zum Bilderverbot. 5. Darf man sich ein Bild von Gott machen? Überprüfe deine Meinung!
Bearbeite nun U2_Gottesbilder
Das Bilderverbot in den Zehn Geboten in Judentum und Christentum
In den Zehn Geboten (das schwere Wort dafür ist Dekalog) steht: »Du sollst dir kein Gottesbild machen«. Eine bildliche Darstellung Gottes ist also verboten. Deshalb machten die Juden etwas anders als die Mehrheit der Menschen ihrer Zeit. Die Anhänger anderer Religionen stellten ihre Götter damals oft als Statuen dar. Das war den Juden durch den Dekalog verboten. Das biblische Bilderverbot ist sehr streng, Dadurch unterschied sich das Judentum von den anderen Religionen. Aber weshalb duldeten die Juden keine Bilder von Jahwe, dem einzigen Gott? Es muss mit der Erfahrung zu tun haben, dass Gott immer anders ist, als Menschen sich ihn vorstellen. Der Verzicht auf jegliches Gottesbild enthält ein Bekenntnis: der Gott Israels ist unverwechselbar anders als alle anderen und als alles andere. Es durfte aber von Gott in Bildworten, zum Beispiel „Der Herr ist mein Hirte“ gesprochen werden.
Die Christen haben die Zehn Gebote aus der jüdischen Bibel übernommen. Daher wurde das Bilderverbot des Judentums auch von den frühen Christen bis ins 3. Jahrhundert hinein beachtet. Von Anfang an gab es in den christlichen Gemeinden aber Bilder von Jesus Christus, die ihn zum Beispiel als guten Hirten oder als Heiland zeigten. Manche Christen wollten auch Gott darstellen. Es kam daher zu Streitigkeiten in der Kirche, ob man Gott bildlich darstellen dürfe oder nicht. Paulus schreibt in einem Brief an die Gemeinde der Kolosser, dass Jesus das Ebenbild des unsichtbaren Gottes sei (Kol 1,15). Viele Christen fragten sich deshalb: Wenn man Jesusbilder malen darf, kann man dann nicht auch Gott selbst abbilden? Auf dem Konzil von Nikaia 787 entschied die Kirche, dass Gottesbilder erlaubt sind, wenn sie nicht angebetet werden und wenn sie der Andacht dienen. Alle Christen müssen aber wissen, dass Bilder niemals Gott selbst darstellen können, sondern nur auf ihn hinweisen.